Einbruchskriminalität: Einbruch-Report 2017
Schütze Sie sich vor Einbruchskriminalität
Ein leichter Rückgang der Einbruchszahlen konnte im Jahr 2017 verzeichnet werden, jedoch stieg die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche in den letzten fünf Jahren um fast 30 Prozent an. Rund 150.000 Einbrüche wurden registriert, dass heißt ca. alle 3 Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Immer noch eine erschreckend hohe Zahl, und dabei denken die meisten Menschen weiterhin: Mir wird das schon nicht passieren. Was ein großer Fehler ist, denn es kann jeden treffen. Ob nun Einfamilienhaus, Etagenwohnung oder Gartenlaube, Gewerbe oder Selbstständige, niemand bleibt vor Einbrüchen verschont. Aber jeder kann sich davor schützen und dafür sorgen dass es den Einbrechern schwer gemacht wird. Denn wie die Erfahrung zeigt: Sollten die Täter sich nicht innerhalb von wenigen Minuten in ein Gebäude Zugang verschaffen können, dann lassen sie davon ab. Der Einbau von einbruchhemmende Fenster und Türen könne zwar nicht zu 100-Porzenzt vor Einbrüchen schützen, aber es kann den Einbrechern die Arbeit massiv erschweren. Die Bundesregierung hat mit der Bereitstellung von Fördermitteln für den Einbau von einbruchhemmender Technik ein wichtiges Signal gesetzt. Für 2017 wurden dafür 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Gelder können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden. Die Höhe der Förderung richtet sich nach der Investitionssumme und liegt zwischen 50 und maximal 1.500 Euro pro Wohneinheit.
Für Schäden durch Einbruch mussten die deutschen Hausratversicherer 2016 Rund 470 Millionen Euro an ihre Kunden leisten. Der durchschnittliche Schaden eines Einbruchs liegt damit bei 3.250 Euro. Dabei haben es die Diebe hauptsächlich auf leicht zu transportierende Gegenstände mit einem hohen Wiederverkaufswert wie Handys, Tablets oder Computer sowie auf Bargeld und Schmuck abgesehen.
Die GDV (Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft) hat im März 2017 die Umfrage „Wohnsicherheit und Einbruchdiebstahl“ durchgeführt, um herauszufinden wie Verbraucher mit dem Thema „Einbruch“ umgehen. Dabei wurden ca. 1.000 Personen ab 18 Jahren gefragt und mehrere Parameter berücksichtigt, wie zum Beispiel: Sind die Wohnungen und Häuser mit Sicherheitstechnik ausgestattet? Verhalten sich Mieter anders als Eigenheimbesitzer oder Bewohner von Städten anders als auf dem Land?
Mehr Angst vor Einbrüchen
In der Bevölkerung ist die Angst vor einem Einbruch groß. Fast 80 Prozent meinen, dass das Risiko, generell Opfer eines Einbruchs zu werden, in den letzten fünf Jahren gestiegen ist. Etwa jeder Dritte gibt an, persönlich große Angst vor einem Einbruch zu haben (35 %), 2005 waren es noch 28 Prozent.
Insgesamt haben Frauen (41 %) mehr Angst, persönlich von einem Einbruch betroffen zu sein, als Männer (28 %). Auch dass das allgemeine Einbruchrisiko in den letzten fünf Jahren gestiegen ist, schätzen mehr Frauen (81 %) als Männer (73 %). Ebenso zeigten diejenigen, die ein Haus bewohnen (43 %), mehr Angst vor Einbrüchen als diejenigen, die in einer Wohnung leben (28 %). Daneben schätzen Bewohner eines Hauses das persönliche Risiko höher ein als vor fünf Jahren (40 %). Dabei spielt es offenbar keine Rolle, ob jemand zur Miete wohnt oder im Eigenheim. Bewohner kleinerer Städte (bis 20.000 Einwohner) und Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern fühlen sich mehr bedroht durch Einbrecher als Bewohner von Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern. (Quelle: GDV)

Eigenes Einbruchrisiko unterschätzt
Jeder Zehnte stuft seine eigene Wohnung aufgrund der Lage oder baulicher Gegebenheiten als besonders gefährdet ein. Jeder Dritte gibt an, dass in seiner Gegend in der letzten Zeit schon einmal eingebrochen wurde. Das eigene Risiko, selbst Opfer eines Einbruchs zu werden, wird jedoch häufig unterschätzt. Diejenigen, die ein Haus bewohnen (54 %), vertrauen beim Einbruchschutz doppelt so häufig auf ihre beschauliche und ruhige Wohnlage mit aufmerksamen Nachbarn als diejenigen, die in einer Wohnung wohnen (27 %). Vor allem Bewohner kleiner Städte und Gemeinden verlassen sich darauf. Ob Haus- oder Wohnungsbewohner – jeder Dritte gibt an, sehr große Angst vor einem Einbruch zu haben. Daneben gibt es eine große Gruppe, die sich nicht unmittelbar bedroht fühlt: Jeder Zweite meint, bei ihm sei nichts zu holen, und jeder Vierte, dass seine Wohnung ausreichend geschützt sei. (Quelle: GDV)

Entscheidende Sicherung vernachlässigt
Beim zusätzlichen Schutz gegen Einbrecher vertrauen die meisten auf Rollläden an den Fenstern (56 %) und Bewegungsmelder im Außenbereich (46 %). Mechanische Sicherung wird hingegen vernachlässigt: Abschließbare Fenstergriffe gehörten nur bei jedem Vierten zur Ausstattung, und nur bei jedem Fünften waren die Balkon- oder Terrassentür zusätzlich gesichert. Keine große Rolle beim Einbruchschutz spielen zurzeit Smarthome-Systeme. (Quelle: GDV)

Wie eine Wohnung oder ein Haus mit Sicherheitstechnik gegen Einbrüche ausgestattet ist hängt auch immer von der Wohnform ab. Denn das eigene Haus wird anders gesichert als Wohnungen, zudem ist es entscheidend ob ein Wohnobjekt gemietet ist oder man es sein Eigen nennen kann. Eigentum wird wesentlich besser geschützt als gemieteter Raum.

Investition in Sicherheitstechnik wird vernachlässigt
Insgesamt fühlt sich nur etwa die Hälfte der Befragten (55 %) in den eigenen vier Wänden ausreichend gesichert. Das trifft auf 62 % der Frauen und auf knapp die Hälfte der Männer zu (48 %). Die Entscheidung, die Wohnung sicherer zu machen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – beispielsweise, ob jemand zur Miete oder im Eigenheim wohnt. Aber auch das Risikobewusstsein, die Erfahrungen, das Alter und die finanziellen Möglichkeiten spielen eine Rolle. Fast die Hälfte derjenigen, die zur Miete wohnen, möchte nicht in fremdes Eigentum investieren. Erst mit zunehmendem Alter nimmt diese Bereitschaft zu. In zahlreichen Fällen hat der Vermieter die Kosten für zusätzliche Schlösser an Fenstern und Türen nicht übernommen (14 %) und drei Prozent haben den Einbau sogar verboten.
Auch der Preis von zusätzlicher Sicherungstechnik spielt eine Rolle: Jedem Fünften ist der Einbau zu teuer. Ein Drittel gibt an, keine Wertsachen zu haben oder diese gut zu verstecken. 22 Prozent haben sich noch keine Gedanken über zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen gemacht. Bei den unter 30-Jährigen ist der Anteil fast doppelt so hoch (40 %). Insgesamt planen fast 60 Prozent der Befragten nicht, in nächster Zeit in Sicherheitsvorkehrungen zu investieren. Am ehesten dazu bereit sind Eigentümer, Bewohner eines Hauses und diejenigen, die selbst große Angst vor einem Einbruch haben. (Quelle: GDV)

Schwachstellen erkennen und Schutzmaßnahmen durchführen
Angekippte Fenster, Terrassentüren und nur ins Schloss fallen gelassene Wohnungstüren sind eine willkommene Einladung für Einbrecher. Deshalb beginnt ein effektiver Einbruchsschutz mit einfachen Verhaltensregeln: Fenster und Türen sollten bei Abwesenheit stets geschlossen und verriegelt sein. Diese einfache Regel sollte jeder beachten, denn mit wenig Aufwand kann die Sicherheit schon erhöht und mögliche Einbrüche verhindert werden. Auch mechanische oder elektrische Sicherungstechnik bietet zusätzlichen sowie wirksamen Einbruchsschutz. Des Weiteren ist es wichtig Schwachstellen an Haus und Wohnung zu erkennen und Schutzmaßnahmen durchzuführen. Fenster, Terrassen- und Balkontüren, Kellertüren sowie Kellerfenster sind die bevorzugten Angriffsstellen von Einbrechern, diese sollten deshalb wie Hauseingangs-, Zugangs- und Wohnabschlusstüren zusätzlich gesichert werden.
Für einen Einbrecher muss es schnell gehen und das Aufbrechen eines Fensters ist meist schon in 10-15 Sekunden erledigt. Daher sind Schutzmaßnahmen die für Diebe einen hohen Zeitaufwand verursachen ein guter Schutz. Zusätzlich Einbruchhemmende Schutzbeschläge, Querriegel- und Kastenschlösser oder Schließbleche an Türen und Fenster erhöhen die Sicherheit und verlängern die Arbeit der Einbrecher. Weiterhin kann eine einfache Installation von Beleuchtungsanlagen, wie zum Beispiel Bewegungsmelder, eine abschreckende Wirkung sein.
Elektronischer Einbruchschutz mit Alarmanlagen
Neben den mechanischen Schutzmaßnahmen die es gibt sind elektronische Sicherheitssysteme der zweite große Bestandteil des Einbruchschutzes. Durch diese Maßnahmen wird dem Einbrecher die Zeit für das unentdeckte Eindringen genommen. Alarmanlagen sind hier natürlich das effektivste Mittel des elektronischen Einbruchschutzes. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen und je nach Einsatzgebiet sollte dementsprechend gewählt werden. Welche Alarmanlage für einen selber infrage kommt hängt auch immer davon ab, was genau geschützt bzw. überwacht werden soll. Auf jeden Fall sollte man sich vor dem Einbau einer solchen Anlage eine intensive und fachkundige Beratung beim dafür ausgewählten Fachhändler einholen. Auch bei den jeweiligen Polizeilichen Beratungsstellen der Bundesländer bekommt man Informationen über Einbruchsschutz und Schutzmaßnahmen für Haus und Wohnung. Egal für welche Sicherungstechnik sie sich letzten Endes entscheiden, sowohl die fachmännische Beratung als auch der sachkundige Einbau und die spätere Wartung sollte von Speziallisten durchgeführt werden. Denn nicht jede Lösung ist für jedermann und jedes Gebäude gleichermaßen geeignet. Das zu schützende Ziel, Lage und individuelle Gefährdung des Objekts müssen berücksichtigt werden.
So vermeiden Sie Wohnungseinbrüche
Mit den folgenden Maßnahmen können Mieter und Hausbesitzer das Einbruchrisiko reduzieren und den Einbrechern das Handwerk entscheidend erschweren. Auch für die Urlaubszeit sollten einige Hinweise beachtet werden um böse Überraschungen zu vermeiden.
Checkliste: Einbruchrisiko reduzieren
- Türen immer abschließen; einfaches Zuziehen reicht nicht. Schlüssel nie in Außenverstecken deponieren.
- In geprüfte und zertifizierte Sicherungstechnik investieren, wie spezielle Schlösser für Fenster und Türen.
- Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten (Bewegungsmelder).
- Anwesenheit signalisieren: Rollläden tagsüber hochziehen und nachts schließen.
- Geprüfte und zertifizierte Alarmanlagen bieten zusätzliche Sicherheit.
- Briefkasten von Nachbarn, Freunden oder Verwandten leeren lassen.
- Tageszeitung für die Urlaubszeit abbestellen.
- Licht über eine Zeitschaltuhr steuern.
- Alle Fenster und Türen abschließen.
- Keine Ersatzschlüssel im Außenbereich verstecken.
- Keine Kletterhilfen, wie Leitern oder Gartenstühle, stehen lassen.
- Wertsachen wie Schmuck, Wertpapiere oder Bargeld in einem Safe aufbewahren.
- Keine öffentliche Ankündigung des Urlaubs auf Social-Media-Kanälen.
- Keine „Wir sind zwei Wochen verreist“-Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
(Quelle: GDV)
Schützen Sie jetzt ihr Eigentum mit Alarmanlagen von Jablotron.